Einer These zufolge verhinderten 1881 Kappelner Schiffer, dass die Bahnstrecke Kiel–Flensburg über die Stadt geführt wurde, was inzwischen jedoch als Legende angesehen wird [2] Doch 1885 wurde die Stadt Endpunkt der Flensburger Kreisbahn, die Kappeln mit dem nördlichen Angeln und Flensburg verband. Es folgten die Schleswiger Kreisbahn und die Eckernförder Kreisbahn, die den Ort mit Schleswig und Eckernförde verbanden. 1910 bekam die Stadt ein Wasserwerk, das von Jacob Moser finanziert worden war, der dafür die Ehrenbürgerschaft erhielt. Um das Andenken seines Vaters, des Kaufmanns Moses Jacob Moses zu ehren, förderte er außerdem den Bau des (alten) Kappelner Krankenhauses.[3] Der wirtschaftliche Aufschwung Kappelns in der Zwischenkriegszeit spiegelt sich im Bau einer Drehbrücke 1927[4] und in der Errichtung des großen, auch heute noch stadtbildbeherrschenden mit Klinker verkleideten Stahlbeton-Getreidespeichers am Hafen 1936.[5] Nach dem Krieg wurde das alte Wasserwerk von 1910 zu klein für die infolge des Zustroms von Flüchtlingen stark gestiegene Bevölkerungszahl, es wurde ein neues, größeres gebaut. [6]
1972 wurde die letzte Eisenbahnverbindung nach Süderbrarup eingestellt. Auf der Strecke verkehrt heute noch die Angelner Museumsbahn. Einen regulären Bahnanschluss gibt es nicht mehr. Der nächstgelegene Bahnhof ist Süderbrarup. 1974 wurden Kopperby und Mehlby nach Kappeln eingemeindet. Nach Eingemeindung von Olpenitz wurde Kappeln in den 1970er Jahren Marinestützpunkt. Mitte der 70er Jahre kam es in Kappeln nach Flensburger Vorbild zu verkehrstechnisch begründeten Sanierungsmaßnahmen im Altstadtbereich, die zu Verlusten an Altbausubstanz führten. An Stelle des alten Rathauses und des Alten Ratskrugs trat Architektur in Betonbauweise.[7] 2002 wurde die Drehbrücke von 1927 durch eine Klappbrücke ersetzt. Das Amtsgericht Kappeln wurde 2007 geschlossen, in das Gebäude zog die Polizei ein.
Sehenswürdigkeiten:
Einzigartig ist der Heringszaun in der Schlei aus dem 15. Jahrhundert, eine Art sehr großer Reuse, letzter Zeuge einer früher in Europa verbreiteten Fischfangmethode.
Museumshafen und Schleimuseum sind der Geschichte von Seefahrt und Fischfang in und um Kappeln gewidmet.
Die spätbarocke St. Nicolaikirche wurde 1789–93 nach Plänen von Johann Adam Richter, einem Schüler von Ernst Georg Sonnin, erbaut. Sie enthält drei aus der Vorgängerkirche von 1424 übernommene Ausstattungsstücke: Ein nur torsohaft erhaltenes kleines Holzkruzifix aus dem 13. Jahrhundert, das bereits in der Kapelle gehangen haben könnte, der Kappeln seinen Namen verdankt, ein Retabel von Hans Gudewerth dem Jüngeren, dem Eckernförder Meister des so genannten Knorpelbarock aus dem Jahr 1641, sowie das Epitaph für Detlef von Rumohr, der als Statthalter von Rügen 1678 in der Schlacht von Warksow fiel.
Das Angelner und Schwansener Ufer der Schlei sind durch eine Klappbrücke verbunden, die sich tagsüber stündlich jeweils zur Dreiviertelstunde für den Schiffsverkehr öffnet. Sie ersetzte 2002 eine Drehbrücke, die ihrerseits 1927 eine Pontonbrücke aus dem 19. Jahrhundert ersetzt hatte.
Die Holländermühle Amanda – als Sägewerkbetrieb 1888 gebaut und mit einer Höhe von 30 m die höchste Windmühle Schleswig-Holsteins – enthält heute ein Trauzimmer und die Touristinformation. Von ihrer öffentlich zugänglichen Galerie aus hat man einen guten Rundblick über Kappeln und Ostangeln.
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